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FRAUEN100 x HEALTH Dinner – Verhuetung geht uns alle an

7. November 2025

Beim FRAUEN100 x HEALTH-Dinner wurde deutlich: Verhütung muss enttabuisiert werden! Wir haben u. a. über Nebenwirkungen, psychische Belastungen und Forschungslücken gesprochen – und darüber, wie viel Mut es erfordert, die eigene Erfahrung ernst zu nehmen. 


Unter dem Motto „My Body. My Future. – die Zukunft der Verhütung“ – in Kooperation mit Better Birth Control und Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) – trafen sich gestern Abend rund 75 Gäste in der exklusiven Location 1907 im Hotel Adlon Kempinski. Das FRAUEN100 x HEALTH-Dinner brachte Expertinnen, Politikerinnen und Multiplikatorinnen zusammen, um über Frauengesundheit, Verhütung und gesellschaftliche Strukturen zu sprechen. Moderiert wurde der Abend von Mareile Höppner – mit einem spannenden Mix aus Fachwissen, persönlichen Geschichten und Diskussionsimpulsen.


Dorothee Bär möchte Frauengesundheit endlich sichtbar machen


Den Auftakt machte Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, die die Wichtigkeit von Frauengesundheit eindrücklich unterstrich: „Wir müssen nicht nur darüber sprechen, wir müssen handeln.“ Sie stellte konkrete Maßnahmen vor: Förderung von Forschung zu Endometriose, Menopause und Verhütungsmitteln für Männer, ein eigenes Referat für Frauengesundheit im Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Investitionen in interdisziplinäre Nachwuchszentren. Bär betonte: „Wer nicht versteht, dass Gleichstellung in der Gesundheitspolitik notwendig ist, sollte zumindest die wirtschaftlichen Auswirkungen betrachten. Die Weltwirtschaft verliert jährlich Milliarden durch den Gender Health Gap.“


Paneldiskussion: Verhütung im Fokus – offen, kritisch, vielfältig


Das anschließende Panel mit Prof. Dr. Verina Wild (Ethikerin), Sri Manivannan (Medizinerin), Jana Pfenning (Co-Gründerin Better Birth Control) und Emily Knafl (Content Creatorin, Bachelor Psychologie) ging tief in die Themen Nebenwirkungen, Forschungslücken und gesellschaftliche Verantwortung. Manivannan brachte es auf den Punkt: „Viele Frauen sagen mir: ‚Das spreche ich jetzt beim nächsten Termin bei meiner Frauenärztin an.‘ Es braucht Transparenz und Aufklärung. Als Teenager wurde mir meine psychische Veränderung nicht ernst genommen. Heute wissen wir, dass bestimmte Pillen bei jungen Frauen das Risiko für depressive Verstimmungen erhöhen können.“ Emily Knafl ergänzte: „Frauen lernen früh, über Sexualität und Körper zu schweigen. Ärztliche Aufklärung fehlt oft, und Scham führt dazu, dass Beschwerden unsichtbar bleiben. Wir funktionieren. Wir halten aus. Und deshalb bleiben Beschwerden unsichtbar.“


Prof. Dr. Verina Wild blickte auf historische Hintergründe: „Frauen wurden lange aus der Arzneimittelforschung ausgeschlossen, angeblich ‚zum Schutz‘. Feministische Bewegungen haben das verändert, aber neue Gefahren drohen, wenn frauenspezifische Forschung zurückgefahren wird. Forschung braucht dauerhafte Finanzierung.“ Jana Pfennig von Better Birth Control machte ebenfalls deutlich: „In Deutschland müssen Frauen ab 22 ihre Verhütungsmittel selbst zahlen. Eine Spirale kostet 300 bis 600 Euro – für viele nicht machbar. Veränderung kommt, wenn wir laut sind – und wenn Männer mitsprechen. Gerechte Verhütung ist ein Thema für alle Menschen.“


Talk mit Marie Droste – persönliche Erfahrungen sichtbar machen


Im Gespräch mit Mareile Höppner erzählte Journalistin Marie Droste von ihren eigenen Erfahrungen: „Ich habe eine Thrombose bekommen, die eindeutig mit der Pille zusammenhing. Als ich darüber sprach, sagten mehrere Frauen: ‚Oh, ich hatte auch eine Thrombose.‘ Das war krass. Viele Frauen haben ähnliche Geschichten – und trotzdem wird es oft abgewiegelt.“


Droste berichtete von ihrem langen Weg zu einer passenden Verhütungsmethode: „Ich habe eine Kupferkette. Für mich funktioniert das gut. Aber es hat mich viel Mut, Geld und Nerven gekostet. Es ist wichtig, dass Frauen ihre Fragen stellen und ihre Erfahrungen ernst nehmen.“


Innovation trifft Investment


Zum Finale sprach Diana zur Löwen mit Dr. María Teresa Pérez Zaballos, Gründerin von Endogene.bio, über die Forschung an Menstruationsblut, in diese sie auch investiert. Beide diskutierten die Chancen der Forschung für personalisierte Medizin und neue Gesundheitsansätze – ein inspirierender Abschluss für einen Abend voller Wissen, Mut und Engagement.


Der Abend machte eines deutlich: Verhütung betrifft nicht nur Frauen – es geht um Gesundheit, Gleichstellung und gesellschaftliche Verantwortung. Öffentliche Gespräche wie diese schaffen Sichtbarkeit, fördern Transparenz und treiben wichtige Debatten voran. Wir danken zudem unseren Partnern Better Birth Control und der Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) für ihren unermüdlichen Einsatz für Aufklärung, Transparenz und gerechtere Zugänge zu Verhütung und reproduktiver Gesundheit.

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