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FRAUEN100 X Health


Ist eine Welt ohne Krebs möglich? Die EU und WHO haben sich hier klare Ziele gesetzt und konkrete Pläne vorgestellt. Auch der medizinische Fortschritt in der Krebsforschung war in den vergangenen Jahren besonders groß, doch oft gibt es politische, gesellschaftliche oder persönliche Hürden. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Initiative „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs." zum FRAUEN100 x Health Dinner mit dem Thema Krebsprävention eingeladen. Besonderer Fokus lag dabei auf den Humanen Papillomviren (HPV), die laut dem Robert Koch-Institut für nahezu 100% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind und häufig noch als vermeintliche „Frauenkrankheit“ abgetan werden. Was viele jedoch nicht wissen: HPV betrifft sowohl Frauen als auch Männer – 9 von 10 Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Virus und können an verschiedenen HPV-bedingten Krebsarten erkranken. Daher war und ist es uns ein Anliegen, gemeinsam für mehr Bewusstsein zu sorgen und die Dringlichkeit der Krebsvorsorge zu betonen.


Getroffen haben sich die knapp 70 geladenen Gäste in der Kustermann Eventlocation am Viktualienmarkt in München, um gemeinsam mehr über die Infektionen mit Humanen Papillomviren, die aktuelle Lage in Deutschland sowie Vorsorge- und Schutzmaßnahmen zu erfahren. Aylin Kazis führte durch den Abend und machte bereits zum Anfang deutlich, wie wichtig es ist, über HPV-bedingte Krebserkrankungen ins Gespräch zu kommen, denn ungefähr eine von 20 Krebsdiagnosen weltweit ist auf HPV zurückzuführen.

Mit ihr saßen vier Speaker*innen auf dem Panel, um gemeinsam über dieses komplexe und oft noch zu wenig erfasste Thema zu diskutieren. Medizinische Expertise brachte unter anderem Dr. med. Marianne Röbl-Mathieu mit. Die Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe hat als Bezirksvorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte nicht nur Einblick in die eigene Praxis, sondern erhält auch viel Feedback von Kollegen und Kolleginnen. Zusätzlich ergänzte Dr. Julia Löffler, die seit August 2021 klinisch-wissenschaftliche Referentin am Clinical Study Center (CSC) der Charité Universitätsmedizin und Berlin Institute of Health (BIH) ist und sich intensiv mit dem Thema HPV und Krebsprävention auseinandersetzt, ihr Fachwissen. Ergänzt wurde dieses Expertinnenwissen unter anderem von Social-Media-Kennerin und Podcasterin Ann-Kathrin Schmitz. Obwohl diese Privates gerne von ihren Social-Media-Profilen fernhält, hat sie den Mut gefasst, im Rahmen der letzten Kampagne von "ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs." über ihre HPV-bedingte Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung zu sprechen und mit ihrer Geschichte für Awareness rund um die HPV-Impfung zu sorgen. Ebenfalls hat Moritz Werner seine persönliche Geschichte und Erfahrungen geteilt. Im Jahr 2016 startete er NWC (Nicola Werner Challenge) als Produkt von Liebe und Trauer über den Tod seiner Ehefrau Nicola Werner, die an den Folgen einer HPV-bedingten Krebserkrankung gestorben ist. Die letzte Panel-Teilnehmerin war das Model, Fitness- & Ernährungsberaterin Monica Ivancan. Sie ist nämlich nicht nur Bestsellerautorin, sondern auch Mutter von einem Mädchen und einem Jungen im Impfalter. Selbst ganz überrascht davon, dass für beide Kinder die Schutzimpfung empfohlen wird, ist es ihr ein Anliegen, dass noch viel mehr Eltern davon erfahren und die bestmöglichen Entscheidungen für die Gesundheit ihrer Kinder treffen können.

Gemeinsam stieg die Runde schnell in die Diskussion ein. Ann-Katrin machte den Start damit, dass sie von dem schweren Tag berichtete, als sie den Anruf zu ihrem auffälligen PAP-Abstrich erhalten hatte. Ihr wichtigstes Learning aus dieser schweren Zeit? Mit nichts zu warten und einfach zu wagen, denn bei solch schweren Diagnosen wird einem schnell die Endlichkeit des Lebens bewusst. Während Ihrer Diagnose hat sie sich oft sehr allein gefühlt und sich über offene Stimmen auf Social Media wie Vreni Frost gefreut, was nun auch sie motiviert hat, über ihre eigene HPV-Geschichte öffentlich zu teilen. Dem konnte Moritz nur zustimmen. Sowohl online als auch offline konnte seine Fahrrad-Challenge große Wellen schlagen, informieren und Geld für Krebsprävention sammeln. Eine so einfache und leicht verständliche Aktion, wie eine Fahrradtour von Paris in die Normandie, kann schnell die notwendige Aufmerksamkeit für ein sonst oft nicht allseits präsentes Thema lenken.


Dass es viel mehr solcher niedrigschwelligen Aufklärung über die Infektion mit HPV geben muss, darüber waren sich alle Panel-Teilnehmenden einig. Obwohl es mittlerweile ein allgemeines Bewusstsein gibt, werden HPV-Infektionen meist nur mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht und die vielen weiteren Krankheitsbilder sind nur wenigen bekannt. Auch Monica war sehr überrascht, dass die Impfung ebenfalls für ihren Sohn relevant ist und hätte sich mehr Informationen vom Gesundheitspersonal in ihrem Umfeld gewünscht. Und auch wenn man die Impfung zwischen 9 und 17 Jahren verpasst hat, kann es sinnvoll sein, sich auch im Erwachsenenalter noch impfen zu lassen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass man selbst die Infos an Bekannte weitergibt und sich auf eigenen Faust bei seiner Ärztin oder seinem Arzt informiert. Denn Aufklärung und eine vertrauensvolle Informationsquelle sind extrem wichtig bei der Bekämpfung von HPV und Krebsprävention im Allgemeinen. Auch Julia stimmte mit ein und wünschte sich in Deutschland noch mehr Bemühungen hin zur Gesundheitserhaltung und Krankheitsprävention. Zu oft wird erst gehandelt, wenn man bereits erkrankt ist. Dafür schlug sie auch ein Impferinnerungssystem vor, wie es bereits in anderen Ländern genutzt wird. So kann hoffentlich langfristig mehr Bewusstsein geschaffen und die Impfquote, besonders auch bei Jungs und Männern, angehoben werden. Neben der Schutzimpfung sind natürlich auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen eine bedeutende und schützende Maßnahme, die noch von viel mehr Menschen ernst genommen werden muss.

Selbst nach der bewegten Panel-Diskussion wurde sich im Saal rege über Wissen zu HPV und Krebsprävention, persönliche Erfahrungen und Geschichten ausgetauscht. Was alle Teilnehmenden aus dem Abend mitgenommen haben? Noch viel mehr über das Thema mit dem Bekanntenkreis sprechen und die Informationen teilen. Mit vielen neuen Fakten, Impulsen und bewegenden Episoden wurde sich noch lange unterhalten und dann in die kühle Nacht gezogen.


Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Sponsoren für die wunderbare Unterstützung und dafür, dass sie unser Event zu einem so relevanten und uns alle bewegenden Thema unterstützen.




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