top of page
F100_schwarz_rosa.png
Instagram Postings-8.png

So viele Maenner wie immer. So wenig Wandel wie nie.

16. Juni 2025

Aktuelle Beiträge

Frauen

Wie wir Mutterschaft stark machen

Politik, Netzwerk, Frauen

So viele Maenner wie immer. So wenig Wandel wie nie.

Frauen, Politik

„Die Deutschen arbeiten zu wenig“

Ein Weckruf für alle Demokrat:innen!

So viele Männer wie immer. So wenig Wandel wie nie.


Der neue Bundestag legt los – und bleibt doch ein alter Spiegel: 204 Frauen unter 630 Abgeordneten. 32,4 Prozent. Weniger als 2021. Weniger als genug. Im Koalitionsausschuss von Schwarz-Rot: zehn Männer, eine Frau. Die Union? Schickt ausschließlich Männer. Demokratie, sagt man, lebt von Vielfalt. Und stirbt an ihrer Abwesenheit.


Auf die Frage, ob der Kanzler Frauen weniger traut, antwortet sein Stellvertreter, Herr Hill, man müsse sich keine Sorgen machen: Der Kanzler habe ja eine Ehefrau. Und Töchter. Er arbeite gut und gerne mit Frauen zusammen.
Klingt wie ein Witz. Ist aber keiner. Denn die Wahrheit ist: Wer nur mit Männern regiert, arbeitet nicht mit Frauen in der Regierung. So einfach.


Das Fatale: Repräsentation ist kein Nice-to-have. Sie ist ein demokratisches Versprechen. Fehlen Frauen, fehlen Erfahrungen, Perspektiven, Realitäten. Wer nur einen Teil sieht, entscheidet auch nur für einen Teil. Und zu oft gegen den Rest.


Der Rest? Alle, die vom patriarchalen Normalzustand ausgeschlossen werden: Frauen, Inter-, nichtbinäre, trans*, agender Personen. Menschen, deren Herkunft, Hautfarbe, Behinderung oder Lebensrealität nicht mitgedacht, nicht gemeint, nicht gehört wird. Wenn wir das ernst nehmen, wenn wir Demokratie ernst nehmen, dann reicht es nicht, immer dieselben Köpfe mit neuen Worten sprechen zu lassen.


Wir brauchen mehr.

Mehr Mut, mehr Gerechtigkeit, mehr radikalen Respekt.
Mehr Menschen, die nicht nur ihre eigene Stimme hören, sondern endlich Platz machen für andere.
Mehr Feminismus – nicht als Label, sondern als Haltung. Als Werkzeug. Als Versprechen.


Was wir tun können?

Uns zusammentun. Laut sein. Hartnäckig bleiben. Als Töchter und Kolleg:innen, als Nachbar:innen und Verbündete. Als politisch Verantwortliche. Als Menschen, die wissen, dass Würde nicht verhandelbar ist. Die Realität ist komplex. Unsere Antworten dürfen es auch sein. Aber eins bleibt einfach: Veränderung kommt nicht von allein. Wir sind gemeint. Also: Lasst uns die Hebel in Bewegung setzen. Nicht irgendwann. Jetzt.


Was wir tun können? Hier ein paar Vorschläge.


1. Quoten stärken
Quoten wirken.
Sie haben mehr Frauen in Parlamente gebracht – siehe Grüne, Linke.
Sie bringen Führung in Bewegung – auch auf Landes- und Bundesebene.
Wo Quoten greifen, entstehen Vorbilder. Und Sichtbarkeit.


2. Kandidatinnen gezielt fördern
Mentoring, Netzwerke, Programme, direkte Ansprache: Frauen werden immer noch zu selten ermutigt, zu kandidieren.
INTA*-Personen brauchen strukturelle Förderung – nicht nur Symbolpolitik.
Frauen brauchen Räume, in denen sie sich politisch organisieren, artikulieren, wachsen können.


3. Vereinbarkeit ermöglichen – Strukturen ändern
Politik muss mit Leben vereinbar sein.
Mit Familie, Care-Arbeit, Alltag.
Sitzungszeiten, Kinderbetreuung, hybride Formate, Teilzeitmandate – all das gehört zu einer Demokratie, die für alle zugänglich ist.
Solange unbezahlte Sorgearbeit ungleich verteilt bleibt, ist Gleichstellung eine Illusion.


4. Politische Kultur transformieren
Sexismus, Mansplaining, Machtspiele, Bedrohungen schrecken ab – besonders junge Frauen und queere Menschen.
Wir brauchen eine Debattenkultur, die respektvoll ist. Divers. Furchtlos.
Schutz vor Hass – online wie offline – ist keine Kür, sondern eine demokratische Pflicht.


5. Sichtbarkeit und Vorbilder stärken
Frauen müssen sichtbarer sein – in Medien, auf Podien, in der politischen Bildung.
Vorbilder ermutigen zum Mitmachen. Vielfalt erzeugt Vielfalt.
Und: Auch Männer in der Politik sind gefragt – als Mitstreiter, nicht als Platzhalter. Gleichstellung heißt auch: Räume teilen.


Dieser Text ist ein Gastbeitrag von Thekla Wilkening. Theklas Debütroman „WIR BLEIBEN WIR: Franca und Ed", eine poetisch-politische Geschichte über ein Paar zwischen Macht und Nähe, queerem WG-Leben, Stadtplanung, politischen Gesprächen und persönlichem Aufbruch – klug, wild und zärtlich, gibt es ab heute überall dort, wo es Bücher gibt.

bottom of page