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Simone Gudlick: „Platz machen, statt Platz nehmen!“

4. Juli 2025

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Simone Gudlick: „Platz machen, statt Platz nehmen!“

In einer Welt, in der Gleichberechtigung längst kein „Nice-to-have“, sondern ein gesellschaftliches Muss ist, braucht es nicht nur Worte, sondern auch Haltung, Engagement und Sichtbarkeit. Im Gespräch mit Simone Gudlick, Marketing Director Henkel Consumer Brands, wird deutlich: Frauensolidarität ist mehr als ein Schlagwort. Es ist eine Haltung, ein täglicher Kraftakt und ein Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Wie starke Netzwerke wirken, warum Marken wie taft Schwarzkopf gesellschaftliche Verantwortung tragen – und wie es gelingen kann, Karriere und Familie zu vereinen –, darüber spricht die Expertin offen in diesem FRAUEN100-Interview.


FRAUEN100: Die Kampagne #strongHERtogether stellt Female Empowerment und gemeinsames Engagement für Gleichstellung ins Zentrum. Was bedeutet Frauensolidarität für Dich ganz persönlich – auch in Deiner eigenen Karriere?

Simone Gudlick: „Frauensolidarität und Female Empowerment wird ja oft immer noch im Zusammenhang mit sogenannten „Karriere-Frauen“ genannt, und als elitär empfunden. Das ist nicht meine persönliche Auffassung. Frauen stehen oft in einem von Wettbewerb geprägten Umfeld. Solidarität bedeutet, sich nicht gegeneinander auszuspielen, sondern sich gegenseitig zu ermutigen, zum Beispiel bei Beförderungen, Ideen, Familienfragen oder Selbstzweifeln. Es heißt für mich: Platz machen, statt Platz nehmen. Sich gegenseitig zu fördern und sich sichtbar zu machen. Mentoring und Netzwerke sind heute wichtige Formen von Frauensolidarität.“


Warum ist es Dir wichtig, dass sich Marken heute auch gesellschaftlich positionieren – z. B. zu Themen wie Gleichberechtigung und Female Empowerment?

„Marken hatten immer schon einen gesellschaftlichen Einfluss und haben diesen bis heute. Sie sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und können Impulse setzen. Darin liegt eine große Verantwortung für uns als Markenhersteller. Die Marke taft ist in diesem Jahr 70 geworden. Wir müssen uns einmal in die Zeit vor 70 Jahren zurückversetzen – also 1955! Es gab z.B. das Wahlrecht für Frauen noch gar nicht und Frauen benötigten eine Unterschrift ihres Gatten, wenn sie berufstätig sein wollten. Übrigens wurde das erst mit der BGB Reform im Jahre 1977 abgeschafft. Heute unvorstellbar! taft hat bereits in den 70er und 80er Jahren ein sehr selbstbestimmtes Frauenbild gezeichnet. Denken wir nur an die ikonische Szene der Geschäftsfrau die per Flugzeug reist und sich selbstbewusst präsentiert (Anmerkung: Spot aus dem Jahr 1985). 

Feminismus hat viel erreicht, aber auch 2025 bleibt noch einiges zu tun. In unserer Schwarzkopf Kampagne #foreveryyou greifen wir das Thema Individualität und Selbstbestimmtheit auf und nutzen selbstbewusste Frauen wie Nazan Eckes oder Alli Neumann, die richtig gute Vorbilder für uns sind!“ 


Du hast selbst Kinder und eine beeindruckende Karriere – und machst anderen Mut, beides zu verbinden. Welche Erfahrungen oder Learnings möchtest Du jungen Frauen mit auf den Weg geben?

„Ein Satz, den ich öfter gehört habe: Traust du dir das zu? So eine vielleicht gut gemeinte Frage kann tief verunsichern. Andere versuchen zu bewerten, ob Dein nächster Schritt für Dich zu groß oder herausfordernd ist. Ich kann nur sagen: Trau Dich! Und verlass Dich auf Deine Intuition. Die Frage ist doch nicht: Bist Du die Richtige für die nächste Position? Sondern: Warum solltest Du eigentlich nicht die Richtige für diesen Karriereschritt sein. Natürlich braucht es aber ein gutes Netzwerk, gerade wenn man mit Kindern Karriere macht. Zum Beispiel bei der Kinderbetreuung! Da sind wir in Deutschland leider noch nicht da, wo wir hinwollen. Und dann gilt es gemeinsam Lösungen zu finden: als Familie und natürlich mit dem Arbeitgeber.“


#strongHERtogether feiert auch die Kraft des Netzwerks. Was macht für Dich ein echtes Empowerment-Netzwerk aus? Und wo siehst Du noch Hürden für Frauen in Führung?

„Das ist ein wirklich wichtiger Punkt! Männer in Führungspositionen profitieren sehr gut von Netzwerken. Da können wir uns als Frauen einiges abschauen und es auf unsere Weise sogar noch besser machen. Es geht darum, uns gegenseitig mehr zu empfehlen und für berufliche Rollen ins Spiel zu bringen. Da sind wir oft noch zurückhaltend – besonders wenn es um nächste Schritte geht, die uns oft (zu) groß erscheinen.“


Was braucht es aus Deiner Sicht, damit wir in zehn Jahren nicht mehr über Gleichstellung kämpfen, sondern sie leben können?

„Zehn Jahre – das klingt noch lange hin. Aber ist auf der anderen Seite auch kurz, wenn wir uns die letzten Dekaden anschauen. Es braucht noch mehr Selbstverständnis für die gesellschaftliche Rolle von Frauen und Müttern. Derzeit sind Frauen immer noch diejenigen, die mehr unbezahlte Care-Arbeit im familiären Umfeld leisten und dadurch weniger Zeit für Karriere und auch Me-Time haben. Es darf keine Frage mehr allein an Frauen sein, ob sie Beruf und Familie „unter einen Hut“ bekommen. Die Frage muss sich an beide Geschlechter richten. Dann sind wir auf einem guten Weg!“

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