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WORKING MOMS



Heute feiern wir in ganz Deutschland unsere Mütter! Diesen Anlass möchten wir nutzen, um einen Blick auf die Situation von Müttern in der deutschen Arbeitswelt zu werfen. Wie ist der Status Quo, welche Herausforderungen gibt es und was können wir in der Zukunft besser machen?


Wenn Frauen die Karriereleiter erklimmen möchten, haben sie es leider oftmals immer noch schwerer als Männer. Sie steigen seltener in Führungspositionen auf und verdienen nach wie vor weniger als Ihre männlichen Kollegen. Dies zeigt sich auch in dem sogenannten Gender Pay Gap, der derzeit bei 18 Prozent (unbereinigt) liegt.1 Diese Realität gilt für alle berufstätigen Frauen in Deutschland, egal ob Mutter oder nicht. Doch die Entscheidung ein Kind zu bekommen und trotzdem eine berufliche Karriere zu verfolgen, verstärkt die Nachteile von berufstätigen Frauen zusätzlich.


Auch wenn sich schon viel bewegt, leben wir in einer Gesellschaft, die sich strukturell wenig sozial gegenüber Familien und besonders gegenüber Frauen zeigt. Die genderbasierte Ungleichheit am Arbeitsplatz hebt sich noch extremer hervor, wenn eine Frau Mutter wird. Steigen Mütter wieder in ihren alten Beruf ein, erfahren 69 Prozent mindestens eine negative Erfahrung am Arbeitsplatz.2 Eine der Hauptursachen hier ist die Tatsache, dass Frauen auch heute noch mit Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert werden. Entweder Frau bekommt Job und Kind unter einen Hut oder eben gar nicht. Aufstiege? Weiterbildungen? Gehaltserhöhung? – Wofür?


Was muss sich also verändern, damit Frauen und Männer zukünftig mit den gleichen Fragen hinsichtlich der Familienplanung konfrontiert werden und keine Angst davor haben müssen, dass der Kinderwunsch auch gleich das Karriereaus bedeutet? Hierfür muss sich das in Deutschland stark verankerte Rollenbild von Mutter und Vater noch weiter öffnen. In Sachen Familienplanung sollten sich beide Partner mit der Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie konfrontiert sehen, nicht nur die Frau. Des Weiteren müssen Mütter in der Gesellschaft und im Berufsalltag sichtbarer werden und die Arbeitsangebote besser auf Familien mit Kindern abgestimmt werden. So können wir die Stereotypen und Vorurteile gegenüber berufstätigen Müttern überwinden.


Bereits heute gibt es positive Bewegungen, die eine familienfreundlichere Arbeitswelt schaffen möchten. Die Initiative #mutterschutzfueralle setzt sich dafür ein, dass jede Person, die schwanger werden kann und möchte, währenddessen besonderen Schutz bedarf. Sie fordern eine Teilhabe und Erweiterung des deutschen Mutterschutzgesetztes. In vielen Berufsgruppen und -branchen oder für Selbstständige existieren keine rechtlichen und sozialen Absicherungen. Durch fehlende Gesetze werden die Bereiche Gesundheit, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Finanzen negativ beeinflusst.


Außerdem ist es essenziell für eine berufliche Karriere sich im Netzwerk auszutauschen, sich Mut zu machen, sich zu inspirieren und gemeinsam an problemorientierten Lösungen zu arbeiten. Dafür setzt sich die Initiative „Women into Leadership“ ein. Sie bringt in einem Cross-Mentoring-Programm weibliche Führungskräfte zusammen, um die nachhaltige Entwicklung für Frauen in der Arbeitswelt zu fördern. Damit findet ein Unternehmensübergreifender Erfahrungsaustausch zwischen Frauen in Führungspositionen statt.


Initiativen wie #mutterschutzfueralle und „Women into Leadership“ zeigen, dass sich bereits einiges bewegt, doch noch immer sind die Bedingungen für berufstätige Mütter in Deutschland nicht optimal. Lasst uns also diesen Muttertag dazu nutzen, um gemeinsam auf das Thema aufmerksam zu machen – denn Frau ist nicht allein!




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