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Es geht um 
Selbstbestimmung.
Es geht um reproduktive 
Rechte.
Es geht um
informierte Entscheidungen
.

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Paus,
sehr geehrter Herr Bundesminister Lauterbach,
sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestages,

das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung ist eine der größten Errungenschaften westlicher Demokratien. Allerdings gibt es auch heute noch Gesetze, die verhindern, dass Frauen selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden dürfen. Das Werbeverbot der Pille danach fällt genau in diese Kategorie, denn es greift in den hochsensiblen Bereich der Verhütung und Reproduktion ein.

Der Halbsatz des §10 Abs. 2 Heilmittelwerbegesetz (HWG), der im Zuge der Entlassung von Notfallkontrazeptiva aus der Rezeptpflicht eingeführt wurde, fördert die Stigmatisierung der Pille danach und führt zu einem geringen Wissensstand und Fehlinformationen in der Gesellschaft. Für ein Arzneimittel, das von der Weltgesundheitsorganisation als unentbehrlich klassifiziert wird, ist dies nicht akzeptabel. Die Pille danach ist in einigen Fällen die letzte (medikamentöse) Option, um eine ungewollte Schwangerschaft noch zu verhindern.

Betroffene müssen

  1. wissen, dass Notfallkontrazeptiva wie die Pille danach existieren,

  2. wissen, wo sie das Medikament erhalten können,

  3. wissen, dass es nur ein bestimmtes Zeitfenster gibt, in dem die Pille danach wirken kann,

  4. in der Lage sein, innerhalb dieses Zeitfensters auch Zugang zur Pille danach zu erhalten und diese einzunehmen.

In der Realität sind diese Voraussetzungen nicht hinreichend gegeben. 

 

Denn laut YouGov ist die Pille danach nur 29 % der Betroffenen bekannt, 73 % wissen nicht, dass man sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten kann, und 49 % glauben, es handele sich um eine Abtreibungspille. Diese Zahlen belegen, dass ein erheblicher Anteil der Bevölkerung durch die aktuell genutzten Kommunikationskanäle nicht ausreichend erreicht wird. 62 % der Befragten bestätigen sogar, dass Produktwerbung durch Hersteller ungeplante Schwangerschaften verhindern kann¹.

Mit der Aufhebung des Werbeverbots ließen sich das Wissen und Vertrauen steigern und der Zugang zu niedrigschwelligen Informationen ermöglichen. Informationen, die essenziell sind bei einer Entscheidungsfindung, die den Körper und die Zukunft von Frauen und Mädchen betrifft.

Die Befürchtung vor einem Missbrauch des Produkts, mit der 2015 das Werbeverbot für die Pille danach begründet wurde, wird durch Daten aus dem europäischen Ausland widerlegt².

 

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, die Selbstbestimmungsrechte von Frauen zu stärken. Mit der Streichung des im Heilmittelwerbegesetz verankerten Halbsatzes zum Werbeverbot für Notfallkontrazeptiva können Sie nicht nur Frauen in ihrer reproduktiven Selbstbestimmung stärken, sondern leisten Sie außerdem einen wichtigen Beitrag für die Informationsfreiheit und Chancengleichheit von Frauen in ganz Deutschland. Es liegt in unser aller Verantwortung, Frauen zu ermächtigen und ihr Recht auf Unabhängigkeit gesetzlich festzuschreiben.

Deshalb fordern wir: Heben Sie noch in dieser Wahlperiode das Werbeverbot für die Pille danach auf. Lassen Sie uns gemeinsam Worte und Wege finden, damit dieses Medikament verstanden werden kann!

¹ Umfrage von YouGov im Auftrag von Perrigo Deutschland GmbH Umfrage zum Thema Notfallverhütung, Umfrage von YouGov im Auftrag von Perrigo Deutschland GmbH, Stichprobe: 2036 Personen, gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, Befragungszeitraum 26.01.2024 bis 06.02.2024 

² AplusA for Perrigo, EU4, Awareness Tracker, December 2022. Data on file 

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Erstunterzeichner:innen

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Janina Hell & Felicitas Karrer

Initiatorinnen FRAUEN100

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Mareile Höppner

Moderatorin

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Natalia Wörner

Schauspielerin

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Dr. Mandy Mangler

Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum

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Kristina Lunz

Gründerin & CEO CFFP

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Katja Burkard

Moderatorin

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Unterzeichnende Organisationen

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Mitzeichner:innen

Rita Süssmuth Daniela Werner Paula Lambert Mareile Höppner Maria Astor Kim Hoss Christine Lambrecht Katja Burkard Alexa Grassmann Josefin Bressel Marie von den Benken Julia Fischer Bianca Hauda Sissi Rasche Karlotta Henke Chryssanthi Kavazi Gizem Emre  Mandy Mangler Nele Würzbach Nora Warczinski Jana Krüger Julia Bartley Alexander Diekmann Nicole Mattern Janina Hell Lisa Arendt Torben Werner Kristina Lunz Britta Kelch Susanne Buchenberger Annika Lau Mirijam Trunk Livia Sarai Lergenmüller Natalia Wörner Seyneb Saleh Simone Kowalski Luisa Baldock Ursula Karven Vreni Frost Jennifer Weist Vivien Wysocki Felicitas Karrer Elena Carrière Ann Cathrin Riedel Tobias Geiger Angela Hemme Gesa Birkmann Clarissa Kurscheid Manuel Nothelfer

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FRAUEN100 x HEALTH unterstützt #nurwennichesweiss

bei der Forderung nach Aufhebung des Werbeverbots für die Pille danach.

Wir alle haben Rechte

Mit der Unterschrift des offenen Briefes hast du die Möglichkeit, Dich für die Selbstbestimmung und reproduktiven Rechte von Frauen einzusetzen. Je mehr Menschen diesen Brief mitzeichnen, desto wirkungsvoller sind wir. 

Erstunterzeichner:innen

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